Tom Shark, kratzbürstiger Detektiv aus den USA, kehrt Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts in seine Heimatstadt Berlin zurück. Sein Begleiter ist der Journalist Pitt Strong, der die Fälle des Detektivs für die Nachwelt festhält.
Ihr erstes Abenteuer führt die beiden Ermittler in ein Nobelhotel, dessen Gäste auf unerklärliche Weise bestohlen werden.
Schon das schöne Coverartwork sticht ins Auge, ebenso wie der Vermerk „Das erste Hörspiel in Headphone Surround 3D“, der auf der Vorderseite des Covers prangt.
Und tatsächlich ist das Hörspiel gerade mit Kopfhörern ein echter Hörgenuss. Das Geschehen findet in der Tat in 360 Grad in den Hörerohren statt. Ein eindrucksvoller Effekt, der insgesamt vielleicht ein wenig zu inflationär eingesetzt wird. Und es bleibt, analog zu 3D im Kino, nicht mehr als ein Effekt.
Eine durchweg positive Überraschung ist die Musik von Dennis Schuster, der unter anderem schon die Hörspiele Der Fluch und Utopia mit seiner Musik veredelt hat. Dank seiner (schwungvollen) Untermalung fühlt man sich vonBeginn an in die „Wilden 20er“ zurückversetzt. Kompliment!
Gordon Piedesack und Santiago Ziesmer in den Hauptrollen bilden ein gutes Team. Der Humor ist natürlich Geschmackssache. Was mich betrifft, so kam ich ein paar Mal durchaus ins Schmunzeln, was aber überwiegend an der Hörspielerfahrung und am komödiantischen Talent Santiago Ziesmers liegt.
Auch die weiteren Rollen sind überwiegend prominent besetzt. So sind unter anderem David Nathan, Uve Teschner (Das Lufer Haus), Eckard Dux (Darkside Park) und Klaus Nägelen (Jan Tenner) zu hören.
Die beeindruckende Geäuschkulisse kommt spätestens ab dem Zeitpunkt zur Geltung, an dem Strong und Shark das Hotel verlassen und sich auf den Weg in die Berliner „Unterwelt“ machen.
Klingt ziemlich perfekt, was? Aber nun kommt leider ein großes ABER:
Dass der gute Tom aus den USA kommt, ist ja gut und schön. Und gerne darf eine solche Figur auch den ein oder anderen Anglizismus in ihre Reden einstreuen. Das Ausmaß, in dem die Macher allerdings ihrer Hauptfigur immer und immer und immer wieder Worte und Satzschnipsel wie „…, well?“, „Damn!“, „…, oh yes!“ oder „Come on!“ in den Mund legen, geht auf Dauer gehörig auf die Nerven.
Hier darf man in Zukunft wirklich sparsamer sein.
Ansonsten macht dieser erste von vorerst drei geplanten Teilen sicherlich jedem Freund gut gemachter Krimihörspiele eine Menge Freude.
Weitere Infos gibt es hier!
Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass Goldagengården X unterstützt werden muss.
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