Die mittlerweile vierte von sechs Holmes-Boxen des Audioverlags versammelt fünf Radiohörspiele auf drei CDs.
In „Das leere Haus“ lässt Arthur Conan Doyle Holmes von den Toten auferstehen. Er hat zwar Moriarty an den Reichenbachfällen besiegt, doch sieht er sich von einem seiner Schergen verfolgt und bedroht.
In „Sherlock Holmes verfolgt eine Fährte“ verschwindet der Sohn eines Adeligen aus einem Eliteinternat. Bei ihren Nachforschungen stoßen Sherlock und Watson auf ein altes Familiengeheimnis. Und auf Kühe, wo eigentlich gar keine sein dürften.
„Sherlock Holmes auf Freiersfüßen“, auch bekannt als „Der Fall Milverton“, lässt den Detektiv auf das nach seinen Worten „größte Scheusal von London“ treffen.
Denn Mr. Milverton verdient sein Geld mit der Erpressung wohlhabender Damen, dener er mit der Veröffentlichung kompromittierender Briefe droht.
Holmes und Watson sehen keinen anderen Ausweg, als bei Milverton einzubrechen und die Briefe zu vernichten. Aber leider läuft alles anders als geplant.
„Die einsame Radfahrerin“ wendet sich an Holmes, weil sie sich von einem dunkel gekleideten Mann verfolgt fühlt. Der Meisterdetektiv vermutet zunächst einen bösen Streich eines verschmähten Liebhabers, muss aber bald erkennen, dass viel mehr hinter der Sache steckt.
Schließlich führt „Der goldene Klemmer“ die beiden Seniorermittler zum Haus eines Gelehrten, dessen Assistent ermordet wurde. Ein Mord scheinbar ohne Motiv. Holmes muss viel rauchen und kombinieren, um den Mörder schließlich enttarnen zu können.
Auch diese Box ist wieder ein Schatzkästchen für alle Freunde klassischer Radiohörspiele. Vier der fünf Produktionen stammen aus dem Archiv des Bayerischen Rundfunks und bringen den unvergleichlichen Peter Pasetti in der Hauptrolle zu Gehör, der seinen Holmes wie gewohnt mit viel Spielfreude, Humor und geradezu kindlicher Neugierde ausstattet. Ihm zur Seite stellt Regisseur Heinz-Günter Stamm Erik Schumann bzw. Klaus Behrendt als Watson.
Einzig „Sherlock Holmes verfolgt eine Fährte“ stammt vom Saarländischen Rundfunk und lässt Alexander Kerst und Heinz Leo Fischer in die Rollen des Ermittlerduos schlüpfen. Das geht in Ordnung, erreicht bei den beiden alten Herren allerdings nicht die selbe Hör- und Spielfreude wie bei Pasetti.
Die Hörspiele sind allesamt ein Beweis dafür, dass es für ein gutes Hörspiel nicht viel mehr braucht als eine passende Geschichte und professionelle Schauspieler. So entsteht ein ums andere Mal fein gespieltes Theater für die Ohren, ohne viel ausschmückenden Schnickschnack, dafür mit tollen Ensembleleistungen aus einer Zeit, in der X-en noch ein Fremdwort war.
Ein weiterer Schritt hin zum Holmes-Experten ist damit vollzogen.
Ein unbedingter Hörtipp für alle Freunde klassischer Radiohörspiele.
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