Diese Kollektion des Audioverlags versammelt drei Hörspiele nach den wohl bekanntesten Geschichten um den berühmten Meisterdetektiv.
„Eine Studie in Scharlachrot“ und „Das Zeichen der Vier“ wurden vom SWR mit Walter Renneisen und Peter Fitz in den Hauptrollen inszeniert. Ich kannte das Duo Fitz und Renneisen bisher aus inszenierten Lesungen von Holmes-Abenteuern.
Sehr zu meiner Freude handelt es sich aber bei den vorliegenden Produktionen um „echte“ Hörspiele, deren Nebenrollen zudem mit legendären SWR-Radiostimmen besetzt sind, etwa Ludwig Thiesen („Perry Clifton“), Peer Augustinski („Klimbim“) und Wolfgang Reinsch.
„Eine Studie in Scharlachrot“ in einer süffigen Bearbeitung von Gisbert Haefs („Das Triumvirat“) handelt vom ersten Aufeinandertreffen von Holmes und Watson und vom Rätsel um einen Toten in einem verlassenen Haus, bei dem ein Ring gefunden wird. Der Fall führt die Ermittler zu einer vergangenen Tragödie im Land der Mormonen, und beschert dem Hörer auf der zweiten CD, nach Auflösung des Falls, die herzergreifende Schilderung der Ereignisse, die zu der Mordtat geführt haben.
„Das Zeichen der Vier“ führt nicht nur Watson zur Bekanntschaft mit seiner zukünftigen Frau Mary, sondern ihn und Holmes auch auf die Spur eines sagenhaften Schatzes.
Und auch hier wird auf der zweiten CD des über 100 Minuten langen Abenteuers die Hintergrundgeschichte des Falls von einem Beteiligten, in diesem Fall Friedhelm Ptok („Die Alchimistin“), eindrucksvoll erzählt und als Hörspiel inszeniert.
„Der Hund von Baskerville“ aus den Archiven des Bayerischen Rundfunks, entstanden im Jahr 1966 unter der Regie von Heinz-Günter Stamm, bietet dem Holmes-Liebhaber das legendäre Hörspielduo Peter Pasetti (Holmes) und Joachim Wichmann (Watson), das auch Hörspielkinder der 1980er Jahre aus Holmes-Adaptionen des Labels EUROPA kennen dürften.
Der Schlossherr von Baskerville kommt auf mysteriöse Weise zu Tode, außerdem ist da noch die alte Legende um einen Geisterhund, der im Moor um das Schloss hausen soll.
Dieses klassische Radiohörspiel bietet neben exzellenten schauspielerischen Leistungen, in Neberollen spielen unter anderem der große Martin Benrath („Der Hobbit“), Gisela Uhlen und Erik Schumann, das charmante, leicht angestaubten Flair so vieler Radiokrimis der 1960er Jahre, inklusive Rundfunkorchester-Soundtrack, schauriger Mooratmosphäre und Geisterhundgeheul.
Auch wenn der Hörspielmarkt in den letzten Jahren von Holmesadaptionen und Pastisches unterschiedlichster Qualität überschwemmt wird, lohnt es sich auf jeden Fall und gerade heute, diesen sehr gut produzierten und gespielten Umsetzungen ein Ohr zu leihen.
Und sowohl Pasetti und Wichmann als auch Renneisen und Fitz sind in der Art und Weise, wie sie dem weltberühmten Ermittlerduo Leben einhauchen, eine Klasse für sich.
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