Die Geschichte beginnt für Holmes und Watson mit einem Schock: Ihre Haushälterin Mrs. Hudson ist verreist und hat ausgerechnet ihre nervtötende Cousine Margery gebeten, bis zu ihrer Rückkehr den Haushalt der beiden Amateurdetektive zu führen. Kurz darauf werden die beiden Zeugen eines Anschlags auf eine berühmte indische Tänzerin, die sich bald darauf Hilfe suchend an Sherlock wendet. Was hat es mit dem „Smaragd des Todes“ auf sich, einem berühmten Edelstein, den die Tänzerin bei ihren Auftritten trägt? Holmes wird schnell klar, dass es hier um weitaus mehr geht als nur um ein wertvolles Schmuckstück.
Ein weiterer neuer Holmes-Fall aus der Feder von Marc Gruppe. Über 60 Minuten ist das Hörspiel lang, was überwiegend an allerlei Vorgeplänkel liegt, das die Macher dem eigentlichen Fall voranstellen. Die „Übernahme“ der Baker Street 221 B durch Miss Mapleton ist zwar recht amüsant, für mein Empfinden allerdings etwas zu ausführlich erzählt. Statt der Etablierung von Miss Mapleton und Mrs. Hudson als dauerhafte Sidekicks würde ich mir eher etwas mehr Dynamik in der Beziehung zwischen Watson und Holmes wünschen. Vielleicht könnte man sich ja ein Beispiel an den gelungenen Holmes-Reboots der BBC (Sherlock) und von Guy Ritchie (Sherlock Holmes & Sherlock Holmes – Spiel im Schatten) nehmen, die viel von ihrem (Dialog-)Witz durch die Wortgefechte ihrer beiden Hauptfiguren gewinnen. Gerade der Doktor bleibt in den Hörspielen aber leider weiterhin der ewige, leicht begriffsstutzige Zauderer.
Wenn es dann aber schließlich ans Lösen des Falls geht, hat Holmes auch mal Gelegenheit, in gewohnt genialer Manier eifrig vor sich hin zu kombinieren und so ein raffiniertes Komplott aufzudecken. Das dürfte gerade Liebhabern der klassischen Holmes-Geschichten gut gefallen.
Technisch und was die Besetzung betrifft macht man bei Titania Medien natürlich weiterhin keine halben Sachen. Joachim Tenstedt und Delef Bierstedt sind ein gutes Team, Philine Peters-Arnolds („Guten Morgen, Miss Hayes.“ :-) ) überzeugt vollauf als penetrante Nervensäge Margory Mapleton. Auch (mir) bisher im Hörspielbereich weitgehend unbekannte Sprecher wie Sabine Jaeger und Tayfoun Bademsoy überzeugen in ihren Rollen.
Bis auf die angesprochenen Kritikpunkte ist Der Smaragd des Todes wieder eine gut gemachte Kriminalgeschichte , die gerade jene Hörer zufriedenstellen sollte, die das klassische „Holmes-Feeling“ in früheren Folgen der Reihe vermisst haben.
Eine Hörprobe gibt es hier!
Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass Goldagengården X unterstützt werden muss.
Neueste Kommentare