Morland erzählt die Geschichte der Waisenkinder Tess, Hakon und York. Die Welt, in der sie leben, ist eine Welt voller Gegensätze. Sie gleicht einer vorindustriellen Gesellschaft, der es zudem noch an Rohstoffen mangelt. Die Menschen leiden Hunger, immer wieder kommt es zu Aufständen. Da entdecken York, Tess und Hakon, dass sie über magische Fähigkeiten verfügen. Tess besitzt übermenschliche Kräfte, Hakon kann Gedanken lesen und York kann von Ort zu Ort „teleportieren“. Die Geheimpolizei wird auf die Kinder aufmerksam und macht Jagd auf sie, denn ihre Existenz bedeutet eine große Gefahr für die Herrschenden des Landes. Stets auf der Flucht vor ihren Verfolgern machen sich die Kinder auf die Suche nach dem Rätsel ihrer Herkunft und enthüllen so nach und nach das dunkle Geheimnis Morlands, das in der Vergangenheit beinahe zur Vernichtung der ganzen Welt geführt hätte …
Der erste Teil dieser grandiosen Hörspieltrilogie erschien bereits 2009. Lange war nicht klar, wann und ob das kleine Kölner Label Headroom, das bis dahin schon mit allerlei anspruchsvollen Produktionen (Abenteuer und Wissen) von sich Reden gemacht hatte, das Mammutprojekt würde vollenden können. 2012 erschien nun endlich mit Das Vermächtnis der Magier der Abschluss der Trilogie nach den Büchern des deutschen Autors Peter Schwindt.
Als Regisseur konnte man den erfahrenen Leonhard Koppelmann gewinnen, der schon umfangreiche Werke wie etwa Ken Follets Die Säulen der Erde oder Umberto Ecos Baudolino in große Hörspielunterhaltung verwandelt hatte.
Und genau das gelingt ihm auch mit Morland. Die Geschichte um den Kampf übersinnlich begabter Kinder gegen eine Armee von finsteren Magiern fesselt von der ersten Minute an. Im ersten Teil lernen wir die Hauptfiguren und ihre Hintergründe kennen. Zu den Kindern gesellt sich auch noch ein Polizist, der mit der Aufklärung der Todesfälle, die Leichen sind allesamt kopflos, beauftragt wird. Und Lennart, der am Ende des ersten Teils, der mit einer furiosen Verfolgungsjagd endet, einen schweren Schicksalsschlag erleiden muss, wird so im weiteren Verlauf der Geschichte zu einem wichtigen Verbündeten im Kampf um die Zukunft Morlands.
Das Hörspiel besticht durch eine unglaublich dichte, detaillierte und filmreife Atmosphäre, egal wohin es die Protagonisten auf ihrer Odyssee durch Morland verschlägt.
So landet einer der Beteiligten unversehens im Gefängnis, wo er sich seinen Platz innerhalb der Knasthierarchie hart erkämpfen muss.
Ein anderer macht sich auf die Suche nach einer Forschungsstation, in der die Wissenschaftler des Landes grausame Menschenversuche durchführen.
Und ein Kind verschlägt es sogar in eine komplett fremde Welt, wo es seine übersinnlichen Fähigkeiten trainiert und tief in die unheilvolle Geschichte Morlands eintaucht.
Etwa 50 Sprecher sind an der Produktion beteiligt, darunter Ulrich Noethen als Erzähler, Matthias Koeberlin als Hakon, Jens Wawrczeck, Bastian Pastewka in einer für ihn ungewohnt bösen Rolle, Mogens von Gadow, Ernst August Schepmann, Helmut Krauss und noch viele andere begabte und hochklassige Schauspieler.
Auch die opulente musikalische Untermalung trägt viel zur im wahrsten Sinn des Wortes fantastischen Atmosphäre des Hörspiels bei.
Eine wirklich gelungene Mischung aus Fantasy, Thriller, Drama und düsterer Utopie.
Und auch wenn der erste Teil der Hörspiel-Trilogie bereits drei Jahre alt ist, so hält meiner Meinung nach der geneigte Hörer mit dieser Box, dem Gesamtkunstwerk Morland, nicht weniger in der Hand als das Hörspiel des Jahres 2012.
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