Schon als die kleine Reisegruppe das alte Plantagenhotel erreicht, schwant den Touristen nichts Gutes. Das Gebäude wirkt verlassen, und der wunderliche Verwalter Brock scheint auch keineswegs vertrauenerweckend. Mit einem Mal ist ein Mitglied der Gruppe spurlos verschwunden, und kurz darauf bricht in dem vermeintlichen Urlaubsparadies die Hölle los.
Wie David Frentzel, Produzent der Reihe, war auch ich ein großer Fan der Europa-Neon-Gruselhörspiele aus der Feder des unvergleichlichen Geschichtenverdichters H.G. Francis. Diese Folge erinnert von der Grundidee an die Europa-Folge Insel der Zombies, die für mich allerdings zu den schwächsten Beiträgen der Serie gehört, deren Cover ebenfalls in grellen Pink- und Grüntönen gehalten waren.
Leider ist auch Die Plantage insgesamt nicht so stark wie der Erstling der Studio-Hörsturz-Gruselserie. Die Geschichte weiß irgendwie mit ihrer Grundidee, die seit George Romeros Nacht der lebenden Toten stets die selbe zu sein scheint (Zombies überrennen ein Farmhaus, ein Kaufhaus, eine Stadt, den Planeten…), nichts Rechtes anzufangen. Und nachdem eine halbe Stunde lang erschreckend wenig Spannendes passiert ist, wird am Ende noch schnell ein Ritual aus dem Hut gezaubert, um das Ganze doch noch zu einem Abschluss zu bringen. Immerhin entbehrt das Hörspiel an manchen Stellen nicht einer gewissen (unfreiwilligen) Komik, was ebenfalls an den trashigen Charme seliger Europa-Grusel-Zeiten zurückdenken lässt.
Technisch kann man den Machern keinen Vorwurf machen. Wieder verlässt man sich ausnahmslos auf Profisprecher, etwa Lutz Riedel (Jan Tenner), Peter Groeger (Sherlock Holmes) und Uve Teschner (Das Lufer Haus). Ernst Meincke ist wieder als Erzähler zu hören, ebenfalls stets ein Garant für Qualität und Atmosphäre.
Auch Musik und Effekte sind stets passend und sorgen an zwei bis drei Stellen auch für milden Grusel.
Insgesamt also beileibe keine Katastrophe, Fans der ersten Folge werden sicher auch am neuen Teil der Serie ihren Spaß haben. Und auch jene Hörspielfans, die Insel der Zombies zu ihren Favoriten zählen. Dem Anspruch, dem Geist der Gruselhörspiele der 80er Jahre nachzueifern, ist man bei Studio Hörsturz jedenfalls schon verdammt nahe gekommen.
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