In der Gegend um das kleine Städtchen Terrytown treibt alten Geschichten zufolge der Geist eines kopflosen Reiters sein Unwesen. Anfangs belächelt der neue Dorfschullehrer Ichabod Crane noch die Ammenmärchen seiner neuen Schützlinge, aber bald ist es auch ihm in seiner neuen Umgebung nicht geheuer. Und als der wunderliche Sonderling sich in die schöne Katrina van Tassel verliebt, bringt er auch noch einen ihrer jungen Verehrer gegen sich auf, der daraufhin einen teuflischen Plan ausheckt.
Ich bin ein großer, großer Fan des Films Sleepy Hollow von Tim Burton. Anders als die unheimlich-morbide, sehr freie Verfilmung Burtons, haben sich die Macher des Hörspiels sehr genau an die literarische Vorlge von Washington Irving gehalten. Soll heißen: Wer rollende Köpfe und Höllenritte erwartet, wird davon im Hörspiel nichts mitbekommen.
Stattdessen bietet das Hörspiel aber einen großartig aufspielenden Jens Wawrczeck in der Rolle des spinnerten Ichabod Crane. Vielleicht ist das die einzige Verbindung zur Verfilmung von 1999, in der Johnny Depp den Dorfschullehrer Crane ebenfalls wunderbar skurril und überdreht verkörperte.
Unterlegt von stets passender klassischer Musik, bekommen auch die amourösen Bemühungen Ichabods um das Herz der jungen Katrina jede Menge Raum im Hörspiel.
Erst im letzten Drittel, als während eines Fests einige dunkle Legenden die Runde machen und Crane schließlich allein des Nachts einem ungewissen Schicksal entgegenreitet, wird es dann doch noch einmal schön atmosphärisch und schauerlich.
Die Sprecher sind wie immer voll bei der Sache und gut ausgewählt. Unter anderem sind noch Hasso Zorn als Erzähler, Anna Griesbach als Katrina und Hans-Jürgen Dittberner (Captain Future) als Katrinas Vater zu hören.
Es ist also mal wieder nur bedingt Grusel was Titania Medien hier bietet, dafür aber die stimmungsvolle Vertonung einer klassischen Erzählung, die ihren Charme nicht zuletzt der eindrucksvollen Leistung Jens Wawrczecks zu verdanken hat.
Eine Hörprobe gibt es hier!
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