Alles beginnt mit dem grausigen Experiment eines Chirurgen an seinem Pflegekind. Er will ihm damit Zugang zu geistigen Dimensionen eröffnen.
Mr. Clark, ein Freund des Arztes, wird Zeuge des Experiments und stößt viele Jahre später auf eine unheimliche Mordserie. Hat das Experiment von damals etwas damit zu tun? Und was hat es mit dem gewaltigen Gott Pan auf sich?
Kein Geringerer als Stephen King bezeichnet „Der gewaltige Gott Pan“ als beste englischsprachige Horrorgeschichte.
Und die Geschichte hat auch in Hörspielform einige beeindruckende Sequenzen.
Schon die Hirnoperation am Anfang frisst sich unangenehm ins Ohr des geneigten Hörers, weil sie von allen Beteiligten sehr gut gespielt ist und auch mit ein paar fiesen Geräuscheffekten aufwartet.
Bei der anschließenden Mordserie, die ihre Kreise sogar bis nach Südamerika zieht, ist zwar schnell klar, dass es eine Verbindung zu dem Experiment geben muss, dennoch lauscht man auch hier den Beteiligten gern, wenngleich sich die Herren unentwegt als Tugendwächter aufspielen und alles Sexuelle als Teufelswerk abtun.
Auch hier ein großes Lob an die Sprecher, allen voran Michael-Che Koch, Thomas Balou Martin und Bodo Primus.
Ungewohnt drastisch wird es dann am Ende, wenn sich die Geschichte nicht nur mit der Entlarvung der Übeltäterin begnügt, sondern die beteiligten Herren gewissermaßen zu Richtern macht, die die Verurteilte vor eine schauerliche Wahl stellen.
So ist „Der große Gott Pan“ mit 77 Minuten Spielzeit zwar etwas zu lang geraten, zählt für mich aber zu den stärksten Folgen der Reihe, weil die Geschichte den Hörer nach einem nackenhaaraufstellenden Finale (Hut ab, Daniela Bette!) mit einem im besten Sinn des Wortes unguten Gefühl im Bauch zurücklässt.
Mehr kann man von einem Gruselhörspiel nicht verlangen.
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