Im Jahr 1785 führt Sweeney Todd seinen Barbiersalon in der Fleet Street. Und nicht nur sein neuer Lehrjunge Tobias ahnt, dass Todd finsteres im Schilde führt. Warum verschwinden immer wieder Kunden spurlos? Und welche Geheimzutat steckt in den köstlichen Pasteten von Bäckerin Mrs. Lovett?
Die Geschichte ist eine Adaption eines „Penny Dreadful“, einer Art Groschenroman aus dem viktorianischen England. Sie wurde unter anderem auch 2007 von Tim Burton verfilmt.
Ich kenne den Film nicht, allerdings gab der der CD beiliegende „Waschzettel“ darüber Auskunft, dass die Hörspieladaption sich in einigen Punkten von der Filmversion unterscheidet und sich dichter am Roman orientiert.
Zuerst einmal muss man Marc Gruppe und Stephan Bosenius für die perfekte Besetzung der Hauptrollen gratulieren. Jacques Breuer gibt seinem Sweeney Todd das richtige Maß an Bösartigkeit und Wahnsinn, lässt ihn dabei aber nie zur Charge verkommen oder ins Clowneske abdriften.
Eine echte Entdeckung ist auch Daniela Bette als durchtriebene und dauergeile Pastetenbäckerin.
Außerdem gelingt dem Hörspiel die passende Balance zwischen schwarzhumorigen und schauerlichen Momenten.
Und auch wenn man sich als Hörer nach kurzer Zeit wundert, warum noch keiner dem teuflischen Barbier und seiner Komplizin auf die Schliche gekommen ist, sorgen immer wieder Todds zweideutige Andeutungen für beherzte Schmunzler oder ein Gang in die Katakomben unterhalb des Salons für wohligen Grusel.
In Nebenrollen sind viele Sprechergrößen aus dem Titania-Ensemble zu hören, unter anderem Horst Naumann, Matthias Lühn, Tom Raczko und Thomas Balou Martin. Letzterer macht auch als Erzähler eine gute Figur.
So gehen über zwei Stunden des bösen Treibens von Sweeney Todd äußerst unterhaltsam, spannend und auch gruselig ins Ohr. Und Titania Medien ist mit dieser Perle ein weiterer Höhepunkt innerhalb des „Gruselkabinetts“ gelungen, der es aus dem Stand in meine persönlichen Top Ten der Reihe geschafft hat.
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