James Hemdon verschwindet eines Nachts spurlos aus seinem Zimmer und taucht einige Zeit später blutüberströmt wieder auf. Was hat sein Verschwinden mit dem großen Spiegel zu tun, den Hemdon einst von einer Reise nach Peking mitgebracht hat?
Wieder ein Mal ein Beispiel aus dem Hause Titania Medien, wie man mit einem kleinen Cast ein Maximum an Wirkung erzielen kann.
Besonders Peter Lontzek, ein begabter Hörbuchsprecher und unter anderem bekannt als deutsche Synchronstimme von Tom Hiddleston, überzeugt mit viel Verve und Spielfreude in seiner Rolle.
Denn was er seinem Freund Ward (Claus Thull-Emden) von seiner Reise durch den Zauberspiegel zu erzählen hat, klingt für den schier unglaublich.
Glücklicherweise beschränkt sich das Hörspiel nicht nur auf einen Bericht Hemdons, sondern nimmt uns in Rückblenden auch mit nach Peking, zur Entdeckung des Spiegels, und schließlich in die unheimliche Welt hinter dem Spiegel, wo Hemdon neben allerlei dämonischen Gestalten auch seiner großen Liebe begegnet.
Einmal mehr begeistert der inzwischen 88 (!) Jahre alte Jürgen Thormann in einer dämonischen Rolle, die einen hoffen lässt, dass er uns noch lange als einer der letzten großen Hörschauspieler erhalten bleiben wird, denn ein Hörspielleben ohne ihn mag man sich wirklich nicht vorstellen.
Zwar hätte ich persönlich mir die akustische Gestaltung der „Spiegelwelt“ ein wenig düsterer und unheimlicher gewünscht, dennoch ist den Machern alles in allem wieder einmal ein atmosphärisches und vor allem gut gespieltes Hörstück gelungen.
Der Drachenspiegel dürfte all jenen Hörern gefallen, die Freude an den finsteren Grabräuber-Geschichten von Robert E. Howard und an den Reisen in die unheimlichen Welten H. P. Lovecrafts innerhalb der Reihe Titania Gruselkabinett haben, und sich von einem kleinen bisschen Flauschigkeit nicht abschrecken lassen.
Eine Hörprobe gibt es hier!
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