Weil er beim russischen Zaren in Ungnade gefallen ist, wird der Edelmann Pawel Sergejewitsch auf das einsame Gut Kostopchin verbannt. Dort stößt der passionierte Jäger auf die Spur eines weißen Wolfes. Als einige Bewohner der Umgebung gewaltsam zu Tode kommen, beginnt die Jagd auf das vermeintliche Untier. Es wird eine Jagd mit ungewöhnlichem Ausgang.
Dieses Hörspiel nach einer Kurzgeschichte von Gilbert Campbell kommt mit einem kleinen Cast von nur fünf Sprechern aus und punktet, wie so viele Beiträge der Reihe Gruselkabinett, mit einer wirklich ausgefeilten und schaurig schönen Atmosphäre.
Pascal Breuer überzeugt in der Rolle des kaltherzigen Gutsherrn. Hans Bayer, der bereits aus zahlreichen Titania-Produktionen bekannt ist, spielt den Haushofmeister und ist zugleich der Erzähler des Hörspiels.
Sehr gut gewählt sind auch die Kindersprecher, vor allem die kleine Clara Fischer ist durch und durch reizend. Sie hatte mich ja bereits in Titanias Hörspielfassung von Theodor Storms Der Schimmelreiter beinahe zu Tränen gerührt.
Die aus vielen Fernsehrollen bekannte Schauspielerin Anja Kruse beweist ein gutes Gespür für ihre finstere Rolle, welche an die einer bösen Königin in einem Märchen erinnert.
Atmosphärisch macht man wieder einmal alles richtig.
Wind und Wölfe heulen um die Wette, die Kälte der polnischen Karpaten fährt in Ohr und Knochen.
Und auch wenn knallige Schreckeffekte ausbleiben, fehlt es der Geschichte nicht an Dramatik, denn die geheimnisvolle Unbekannte bringt allerlei Unfrieden in das Haus des Gutsherrn. Und der Blutdurst des weißen Wolfs ist auch noch nicht gestillt.
Wenn dann am Ende alles gut zu sein scheint, darf Clara Fischer den Hörern noch den Weg in bittersüße Alpträume ebnen.
Fans der Reihe können bedenkenlos zugreifen.
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