Ein Auftragskiller wird auf Jack Foster angesetzt. Chantal und Kira sind auf der Flucht vor dem Geheimdienst und kurz davor, das Geheimnis des USB-Sticks aus Sibirien zu entschlüsseln. Alan McClory und Liz Sheppard befinden sich im Schutz jener geheimnisvollen Organisation, die Alan beim Umgang mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten unterstützen will, und deren Mitglieder scheinbar als eine Art Wächter über das Schicksal der Menschheit fungieren.
Und Steve Parker? Der kocht sein ganz eigenes Süppchen, nicht ahnend, dass er damit dem Feind direkt in die Hände spielt.
Wie man vielleicht schon an der Plot-Synopsis erkennt, ist dieser vorletzte Teil der Serie kein Hörspiel für zwischendurch. Vollste Aufmerksamkeit ist gefordert. Wer die allerdings aufbringt, wird mit einem der vielschichtigsten und originellsten Stücke belohnt, die der Hörspielmarkt in den letzten Jahren hervorgebracht hat.
War ich nach der vierten Folge noch etwas skeptisch, was den an Bedeutung gewinnenden fantastischen Part der Geschichte angeht, so haben sich diese Zweifel nach dem Hören von Teil 5 auch schon wieder verflüchtigt. Denn die Fähigkeit, über die Alan verfügt, und mit der er gleichermaßen gestraft ist, erweist sich glücklicherweise nicht als irgend ein abgekupferter Superhelden-Schmu, sondern lässt viele Geschehnisse der letzten Folgen in einem völlig anderen Licht erscheinen. Und sie verleiht der Figur eine ganz neue und tragische Tiefe.
Und das ist nur ein Handlungsstrang dieses verschachtelten Meisterwerks, das ohne einen Erzähler auskommt, und in dem man trotz allem nie die Übersicht verliert. Technisch gibt es momentan im Hörspielbereich, bis auf die von mir heiß geliebten Abenteuer von Perry Rhodan, in meinen Ohren nichts Vergleichbares.
Dramatische Szenen, etwa die Erstürmung eines Hauses, in dem sich ein Gangster befindet, sind derart brillant geschnitten und inszeniert, dass mir als Filmfreund nur der Vergleich mit den Actionsequenzen eines Paul Greengrass (Das Bourne Ultimatum) einfällt.
Aber auch wenn es mal ruhiger zugeht, sollte man sich als Hörer nicht zu sicher sein. Denn dann macht sich Regisseur Oliver Döring all zu gern einen Spaß daraus, den Hörer etwa unvermittelt in eine von Alans Alptraumsequenzen zu schleudern, was zu einem jener „extremen akustischen Schreckeffekte“ führt, vor denen im Booklet in gewohnter Weise gewarnt wird.
Es gäbe noch viele Vorzüge, für die man diese Ausnahmeserie wieder und wieder und über alle Maßen loben könnte.
Etwa das spätestens seit TV-Serien wie The Walking Dead oder Game Of Thrones salonfähig gewordene Konzept: „Anyone can die. At any time.“, das dem Stammhörer in dieser Folge eine bittere Überraschung bescheren wird.
Oder der Umstand, dass man nach dem Ende des Hörspiels nun wirklich nicht mehr weiß, wem der Beteiligten überhaupt noch zu trauen ist, und welcher Gestalt die Apokalypse wohl sein mag, die uns Oliver Döring im sechsten und letzten Teil von End Of Time um die Ohren hauen wird.
Deshalb: Anhören ist Pflicht. Besser und intelligenter war Hörspielunterhaltung selten.
Vertrauen Sie mir. Ich weiß, was ich höre. :-)
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