Sein Kreuzzug gegen die “Schwarze Familie” führt Dorian Hunter nach Hongkong. Seine Freundin Coco Zamis ist tot. Was ist passiert? Wer ist dafür verantwortlich? Hunter macht sich auf die Suche, die ihn wieder einmal in tödliche Gefahr und zudem auf die Spur eines seiner dämonischen Brüder bringt …
Die fantastische Rächerstory aus dem Hause Zaubermond Audio erscheint seit 2008 als Hörspiel. Bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts (sic!) gab es aus dem Traditionshaus EUROPA schon eine fünfteilige Hörspielfassung der Geschichten um den Dämonenkiller.
Mit diesen etwas angestaubten und biederen Hörspielen hat die neue Serie jedoch nichts mehr am Hut. Lediglich einige bekannte Sprecher aus Hörspielen der 80er haben ab und an Auftritte in der Neuauflage, in dieser Folge etwa Konrad Halver.
Was die Qualität der Hörspiele angeht, so muss sich die Konkurrenz am Markt wahrlich ins Zeug legen, wenn sie da noch mithalten will. Es beginnt bei der hervorragenden Sprecherriege mit prominenten Stimmen wie Claudia Urbschat-Mingues (Synchronstimme von Angelina Jolie), Peter Matic (Ben Kingsley) und Regina Lemnitz (Kathy Bates).
Ebenso exzellent ist die musikalische Untermalung. Die Titelmelodie stammt von Joachim Witt, ehemals NDW-Ikone, heute pathetischer Düster-Rocker.
Auch die Soundeffekte erfüllen voll und ganz ihren Zweck. Eindrucksvoll etwa in der wirklich schaurigen Sequenz, in der Dorian Hunter in Cocos Grab hinabsteigt oder wenn er sich mit seinem Bruder Edward einen Zweikampf im Inneren eines Sargs (!!!) liefert.
Insgesamt muss man positiv hervorheben, dass sich der Dämonenkiller in angenehmer Weise von „Kollegen“ wie etwa John Sinclair unterscheidet. Denn er besitzt keine Superwaffen, die er im Notfall unter dem Hemd hervorziehen kann, sondern muss in gefährlichen Situationen auch mal sein Hirn einschalten.
Zwar wirkt das Eliminieren der „Schwarzen Familie“ nach dem Zehn-Kleine-Negerlein-Prinzip auf Dauer etwas eintönig, der Verlauf der Story mit zahlreichen Rückblenden (bis ins Mittelalter!) und zwielichtigen Nebenfiguren deutet aber an, dass auf Dorian Hunter noch manch schauriges Abenteuer wartet.
Nachdem die Hörspielserie „Edgar Allen Poe“ von Lübbe Audio leider eingestellt wurde, „John Sinclair“ nach über 60 Folgen im Einheitsbrei zu versinken droht und „Gabriel Burns“ durch immer abstrusere Storygespinste zunehmend unattraktiver wird, kann man durchaus sagen dass „Dorian Hunter“ die zurzeit beste, weil vielversprechendste Mystery-Hörspielserie am Markt ist.
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