Die Schläfer – Unheimliches Erwachen in der Antarktis

schläfer

Der Neurobiologe Vincent Lürssen reist für eine Studie zu einer Forschungsstation in der Antarktis. Dort sind Forscher damit beschäftigt, den seit Millionen von Jahren von der Außenwelt abgeschnittenen Lake Vostok anzubohren. Dadurch erhoffen sich die Wissenschaftler einzigartige neue Erkenntnisse über die Frühgeschichte der Erde. Das Experiment gelingt, was es allerdings zutage fördert, erweist sich als tödliche Gefahr für die Station.

Eine erste Überraschung bietet bereits die CD-Verpackung, denn auf dem Cover pappt als „Gimmick“ eine Plastik-Petrischale mit einer nachgebildeten Gewebeprobe. Nette Idee des Labels Vitaphon, dessen Hörspiele der Reihe Hamburg-Krimis ebenfalls mit derartigen themenbezogenen Dreingaben aufwarten.

Beim Thema Forschungsstation in der Antarktis muss man als langjähriger Horrorfan natürlich stets an John Carpenters Film Das Ding aus einer anderen Welt denken, seinerseits ein Remake eines Films von 1951 und, was die Grundidee angeht, eine Verbeugung vor H. P. Lovecrafts Schauergeschichte Die Berge des Wahnsinns.

Und auch Autor Torsten Gellrich macht im Verlauf des Hörspiels vor der Verehrung seiner zahlreichen Vorbilder aus dem Science-Fiction- und Horror-Genre keinen Hehl. So ist es sicher kein Zufall, dass einer der Expeditionsteilnehmer auf den Namen David Cronenburg hört. Und nicht nur Filmnerds werden bei der überstürzten Flucht eben jenes David aus der Forschungsstation an  DIE Sci-Fi-Horrorfilmszene schlechthin aus Ridley Scotts Alien denken.

Glücklicherweise ist das Hörspiel wirklich sehr gut produziert. Die filmreife Soundkulisse und der beinahe epische Soundtrack tragen viel zur spannenden und immer klaustrophobischer werdenden Atmosphäre in der von der Außenwelt abgeschnittenen Station bei. Die Sprecher sind (mir) größtenteils unbekannt, machen aber allesamt einen wirklich guten Job. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle André Beyer, der die Rolle des Biologen und Protagonisten Vincent Lürssen wirklich überzeugend spielt, die noch dazu von Autor Torsten Gellrich eine tragische Vorgeschichte spendiert bekommen hat.

150 Minuten sind zwar für meine Begriffe ein wenig zu viel des Guten, da hätte man gern eine halbe Stunde rauskürzen können. Wer´s aber abwarten kann, der wird immer wieder mit actionreichen und durchaus spannenden Passagen belohnt.

Vollkommen fehl am Platz ist allerdings der „Good-Bye-Song“ am Ende, dessen einziger Verdienst es ist, dass er das Grauen für den Hörer noch einmal in ungeahnte, fast Silbermond´sche Dimensionen treibt. :-)

Insgesamt ist Die Schläfer aber, trotz bekannter Genrebausteine, ein wirklich gut gelungener Science-Thriller, der Fakten, Fiktion und Grusel gut miteinander verknüpft. Unbedingter Hörtipp für Science-Fiction-Fans und Freunde der (Hör-)Bücher von Frank Schätzing, Andreas Eschbach und Michael Crichton.

Weitere Infos gibt es hier!

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