Im Jahr 2008 verbringt ein parapsychologisches Forscherteam einige Zeit in einem Spukhaus, dem sagenumwobenen Lufer Haus. Schon seit langer Zeit soll es dort zu unerklärlichen Erscheinungen und Vorkommnissen kommen. Das Team stattet das gesamte Haus mit hoch empfindlichen Mikrofonen aus und beginnt mit den Untersuchungen. Und schon bald kommt es auch in Anwesenheit der Forscher zu unheimlichen Phänomenen. Dinge verschwinden oder setzen sich von selbst in Bewegung, Mitglieder des Teams leiden unter akustischen und visuellen „Halluzinationen“. Als die Situation immer bedrohlicher für alle wird, entscheidet sich das Team, noch ein letztes Experiment durchzuführen und anschließend das Projekt zu beenden …
In den letzten Jahren erfreute sich das Genre des Found-Footage-Films im Kino immer größerer Beliebtheit. Bekannte Vertreter dieser Art von Film, in der das Geschehen in dokumentarischem Stil, mit Hilfe angeblicher Originalaufnahmen erzählt wird, sind unter anderem Paranormal Activity, The Blair Witch Project und Cloverfield.
Im Hörspielbereich gabs das auch schon mal, und zwar in der leider sehr kurzlebigen Reihe Mitschnitt, produziert vom Label Floff.
Nun hat sich Kai Schwind an ein weiteres Hörspiel dieses Genres gewagt und legt mit Das Lufer Haus ein unheimlich atmosphärisches bzw. atmosphärisch unheimliches Schauerstück vor.
Das wunderschön gestaltete Booklet, mit vielen Fotos von den Aufnahmen, informiert auch darüber, dass man sich für die Aufnahmen in in echtes Haus begeben hat, um den dokumentarischen Stil besser einfangen zu können.
Das Hörspiel lässt sich viel Zeit, entfaltet aber in der zweiten Hälfte eine teilweise unerträgliche Spannung, vor allem immer dann, wenn das Element Stille wirkungsvoll eingesetzt wird. Untermauert wird die Gruselatmosphäre durch immer neue grausige Enthüllungen über die Vergangenheit des Hauses.
Die Sprecher spielen ihre Rollen sehr natürlich, zu hören sind unter anderem Oliver Siebeck und, was mich besonders freut, Uve Teschner, den ich bisher nur als großartigen Hörbuch-Interpreten kannte. Und Luise Lunow hat nach ihrem grandiosen Auftritt in diesem Hörspiel endgültig einen Orden verdient!
Glückwunsch an Kai Schwind, den man bisher ja eher als einen der Spaßvögel hinter der Ferienbande kannte. Er kann auch anders. Wer sich davon überzeugen möchte, der sollte Das Lufer Haus bei Nacht, allein und mit Kopfhörern genießen.
Während ich diese Rezension schreibe, es ist jetzt 23:15 Uhr, wummert es in der Wohnung über mir. Und ich kann nur hoffen, dass es sich dabei lediglich um einen nachtaktiven Heimwerker handelt …
Hier gibt es weitere Infos (und Bonusmaterial!!!)
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