Anders

anders

An seinem elften Geburtstag fällt Felix eine Primzahl auf den Kopf.
Mehr als 200 Tage lang liegt er danach im Koma. Als er wieder erwacht, ist irgendwie alles anders.
Er kann sich an nichts mehr erinnern und verfügt plötzlich über einige geradezu übersinnliche Fähigkeiten.
Er will nicht mehr Felix sondern Anders heißen. Und doch sucht er fieberhaft nach der Lösung eines dunklen Rätsels aus der Zeit vor seinem Unfall.

Das Hörspiel Anders nach einem Roman von Andreas Steinhöfel (Rico, Oskar und…) wurde 2015 vom WDR produziert.
Und hätten meine Tochter und mich die Verfilmungen der Oskar-Bücher nicht so begeistert, wäre mir dieses Kleinod womöglich entgangen.

Anders ist eine außergewöhnliche Mischung aus Krimi und Fantasygeschichte.
Von Beginn an herrscht in dem Hörspiel eine traumwandlerische, verhalten unheimliche Atmosphäre, die vor allem durch den märchenhaften Soundtrack von Benjamin Quabeck getragen wird.
Zusammen mit Felix lernen wir seine Umwelt neu kennen, und auch die Probleme, mit denen ein Kind konfrontiert werden kann, wenn es einfach anders ist als alle anderen.

Das geheimnisvolle Ereignis aus seiner Vergangenheit erschließt sich für Felix erst nach und nach. Immer wieder kommen Erinnerungsfetzen in Form von Melodien oder Bildern in ihm hoch. Und die sorgen auch für die unheimlichsten Sequenzen innerhalb des Hörspiels, etwa wenn der Junge in ein tiefes Wasserloch taucht, auf dessen Grund eine schwarze Nixe hausen soll.

Gerade in diesen Szenen erweist sich der Erzähler Udo Wachtveitl (Tatort) als echter Glücksgriff. Wenn er uns und Felix auf den Weg in den Abgrund begleitet, dann tut er das auf eine Art und Weise, die einerseits beruhigend klingt, andererseits aber sicher nicht nur den jugendlichen Hörern (Altersempfehlung 10 – 12 Jahre) von Zeit zu Zeit die Haare zu Berge stehen lassen wird.

Die Besetzung ist durchweg erstklassig. Friederike Kempter (Oh Boy), Walter Renneisen und Martin Brambach sind nur einige der erfahrenen Schauspieler, die sich zu den talentierten Kindersprechern gesellen. Ich kann nur hoffen, dass wir von Valentin Steffen, Leon Vladimir Aubrecht und Carl Philip Benzschawel in Zukunft noch viel hören werden.

Mir bleibt daher nichts anderes übrig, als allen Hörspielbegeisterten diese außergewöhnliche Produktion unbedingt ans Herz zu legen. So fantastisch und gleichzeitig so ehrlich wie Andreas Steinhöfel schreibt momentan wohl kein zweiter deutscher Kinderbuchautor.

Ein weiterer echter Schatz im feinen Hörspielprogramm des Verlags Hörbuch Hamburg.

Hier könnt ihr reinhören!

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